Im Frühjahr 1964 wurde der Abendmahlsgobelin in der Kirche aufgehängt. Hier lesen wir jene Einsetzungsworte, die Jesus kurz vor seiner Verhaftung beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern am Gründonnerstag (althochdeutsch: Grein-Donnerstag = Ein Donnerstag zum Weinen = Greinen) gesprochen hat.
Brot und Wein
Auf dem Gobelin sind weiterhin drei Brote (helle Kreisflächen) und ein Fisch dargestellt. Sie erzählen von den Speisungswundern (z.B. Markusevangelium, Kapitel 8). Die mitgebrachten Brote und Fische werden geteilt, und es langt für alle Menschen!
Der Fisch ist ein Symbol für den christlichen Glauben. Das griechische Wort für Fisch = ICHTUS ist ein Glaubensbekenntnis:
J = Jesus;
CH = Christus;
T = theou = Gottes;
U = Hüos = Sohn;
S = Soter = Retter und Heiland.
In der Mitte ein Kreis (Brot) mit R und X, griechisch für CHR, also Christus. Daneben sehen wir sieben Vögel als Hinweis auf das Manna-Wunder (2. Buch Mose = Exodus, Kapitel 16), als Gott das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten in der Wüste mit Wachteln und Manna (= Manhu, hebräisch für "Was ist das?) ernährte. Es war eine Speise, die man nicht aufheben konnte. Sie erinnert an die Bitte des Vaterunsers " Unser täglich Brot gib uns heute." Am Vorabend der Kreuzigung feierte der Jude Jesus mit seinen Jüngern dieses alljährliche Fest. Damit erhält das Mahl für uns Christen eine neue Bedeutung. Jesus wird für uns zum Passahlamm, der Erstgeburt, die für uns gestorben ist. Und wir teilen ungesäuertes Brot (Oblate oder Mazzen) und trinken Wein, um uns der zweiten große Befreiungstat Gottes, der Vergebung unserer Sünden, zu vergewissern.