Die Schule St. Leonhard

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Die Anfänge der kirchlichen Schule in St. Leonhard liegen im Dunkeln. Schon vor dem Dreißigjährigen Krieg wurde in St. Leonhard unterrichtet, allerdings fanden damals die Unterrichtsstunden im kleinen Kreis in der Privatwohnung des jeweiligen Dorfschullehrers statt. Der erste namentlich bekannte Lehrer war Wofgang Salomon, der von 1612 - 1615 hier lehrte. Die Lehrer waren immer zugleich Vorsänger in den Kirchen St. Leonhard oder St. Rochus. Während des Dreißgjährigen Krieges ruhte der Schulbetrieb, doch schon vor dem Wiederaufbau der Kirche wurde hier in St. Leonhard der Schulbetrieb aufgenommen.
 

Bereits im Jahr 1709 wurde auf Betreiben des Pfarrers Johann Wolfgang Oswald das erste Leonharder Schulhaus erbaut. Der Nürnberger Stadtrat beschloss auf Antrag des Pfarrers und des Kirchenpflegers (=ehrenamtlicher Finanzverwalter der Kirchengemeinde), die Baumaterialien für die Schule zu liefern. Von Herbst 1709 bis zum 13.09.1735 lehrte Michael Altenburg an dieser ersten Schule, bis er mit 63 Jahren starb. Dieses erste Schulgebäude wurde später als Pfarrhaus genutzt. In dem Schulzimmer fand der Konfirmandenunterricht statt. Während des 2. Weltkrieges wurde das Anwesen zerstört. Heute befindet sich an der Stelle des Schulhauses das Mesnerhaus.

Im Jahr 1800 wurde mit der Schulstelle, mit der bis dahin nur das Kantorat (Orgelspiel und Kirchenchor) verknüpft war, zusätzlich auch der Mesnerdienst verbunden. Als Lehrer Prechtel 1807 im Alter von 68 Jahren nach 41-jähriger Lehrtätigkeit starb, ging die Schule ein. Das Schulhaus und das übrige Kobelanwesen wurden verkauft. Schon vorher hatten die Eltern ihre Kinder auf andere Schulen geschickt, da Lehrer Prechtel aufgrund seiner Altersschwäche keinen geordneten Unterricht mehr durchführen konnte. 

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Die neue Schule
Erst 1850 baute die inzwischen ziemlich wohlhabend gewordene Gemeinde ein eigenes neues Schulhaus in der Georgstraße 5.
Ab 1898 diente es als Polizeistation, dann als Sitz der NSDAP-Ortsgruppe St. Leonhard–Schweinau. Von hier aus wurden auch die Judenverfolgung und die „ethnischen Säuberungen“ im Viertel organisiert. Heute ist im Haus das „Mädchenkaffee“ untergebracht.
Am 1. Oktober 1850 begann hier der Unterricht mit 60 Schülern. Die erste Schulmeisterstelle war wieder mit dem Mesnerdienst in der Kirche verbunden. Kantorat (=Kirchenchor) und Organistendienst (=Orgelspiel) lag bei der Schweinauer Schulstelle. Über den ersten Lehrer Johann Georg Arlt schreibt Pfarrer Beck: „Er wirkt geräuschlos, aber äußerst segensreich, innig durchdrungen von der Religion, die er den Kindern wert zu machen weiß.“
 

Im Jahr 1870 war die Zahl der Werktagsschüler auf über 100 gestiegen, deshalb wurde 1877 in der Georgstraße 22 ein weiteres Schulhaus erbaut (unteres Bild, linkes Haus neben dem großen Schulgebäude). Heute dient dieses Gebäude als Kindergarten und Hort. Hier unterrichteten zwei Lehrer in zwei Klassen insgesamt 176 Kinder. Am 1. Mai 1891 wurde die erste Lehrerstelle vom Mesnerdienst befreit.
Im Jahresbericht 1879/83 werden bereits vier Klassen mit 2 Lehrern und zwei Lehrerinnen erwähnt. Im Jahr 1883/86 gab es schon fünf Klassen. 1892 wurde daher an der Kreutzerstraße (heutige Schulhof) ein zusätzliches Schulhaus gebaut, das beim Bau unserer Schule abgerissen wurde.

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Die Eingemeindung
1898, als St. Leonhard–Sündersbühl nach Nürnberg eingemeindet wurde, wirkten an der Schule 8 Lehrkräfte. Mit der Eingemeindung endete auch die Schulaufsicht der Pfarrei St. Leonhard. Die Schule wurde der Nürnberger Lokalschulkommission unterstellt. Gleichzeitig verlor die Schule den Charakter einer protestantischen Konfessionsschule und wurde zur Nürnberger Simultanschule, in der die Konfessionen gleichberechtigt nebeneinander unterrichtet wurden. 1904 bis 1906 wurde unser heutiges Schulhaus, Schweinauer Straße 20, erbaut, das bis 1999 den Namen „Schulhaus Schweinauer Straße“ trug und nun „Grundschule St. Leonhard“ und „Hauptschule St. Leonhard“ heißt.