Die Gestalt des Friedhofes St. Leonhard ist geschichtlich gewachsen und spiegelt verschiedene christliche Einstellungen zum Tod im Spiegel der Jahrhunderte wider. Diese unterschiedliche Gestalt wollen wir durch unterschiedliche Quartiere erhalten.
Das Quartier A
ist grundsätzlich denkmalgeschützt. Hier finden Sie besonders die traditionellen Nürnberger Liegesteine aus Sandstein. Die Gräber sind wie die Kirche nach Osten ausgerichtet. Sie warten auf die aufgehende Sonne, die die Auferstehung symbolisiert. Die Größe der Steine richtet sich nach dem historischen Grabsteinmaß. Dieses Urmaß ist an der Lorenzkirche zu finden. Es soll der Größe der Grabstätte Christi entsprechen, die ein Nürnberger in der Zeit der Kreuzzüge vermessen haben soll. Jedenfalls ist es ein schönes Symbol dafür, dass wir mit Christus sterben und auferstehen (vgl. Römerbrief, Kapitel 6).
Quartier B
ist im 19. Jahrhundert entstanden. Die Gräber sind ebenfalls nach Osten ausgerichtet. Dieser Friedhofsbereich ist Ausdruck bäuerlicher und bürgerlicher Frömmigkeit des 19. Jahrhunderts.
Das Quartier C
Dieses Quartier ist kurz vor 1945 entstanden. Auch hier sind die Gräber grundsätzlich nach Osten ausgerichtet. Die Grabmäler zeichnen sich durch besondere Schlichtheit und fehlende Steineinfassungen aus.
Das Quartier D
Dieses Quartier ist nach 1945 entstanden. In wesentlichen Bereichen ist es ein neuzeitlicher Skulpturengarten. Er ist ein Ausdruck dafür, dass unser Leben in Gottes Schöpfung eingebettet und damit der Vergänglichkeit unterworfen ist (vgl. Psalm 103,15). Doch jede Urne, die hier bestattet wird, verstehen wir als ein Samenkorn für die Ewigkeit, das in den Gottesacker gelegt wird.